Ich mag Science Fiction Filme. Ich mag das Futuristische, weil es cool aussieht und auch weil es oft unterschwellig das herausarbeitet und kritisiert, was in der Gegenwart brodelt. Deswegen habe ich mich sehr auf MOON (R: Duncan Jones) gefreut. Ein futuristisches Kammerspiel auf dem Mond? Gehyped auf zahlreichen Filmfestivals? Aber bitte, gerne!
Achtung: Im folgenden Text befinden sich keine Spoiler, in den Kommentaren jedoch schon!
Leider muss ich zugeben dass ich dann etwas enttäuscht war. Ich hatte den Eindruck, dass dem Film eine sehr gute Idee samt bestechendem Thema zugrunde liegt, die aber nicht durch ein starkes Konzept für einen Langfilm umgesetzt wurde. Deswegen dachte ich die ganze Zeit, ob man dafür wirklich 90 Minuten braucht, oder ob 40 vielleicht genügt hätten. Ein tolles Set Design, ein guter Schauspieler (Sam Rockwell) und lässige Musik machen eben dann doch noch keinen guten Film. Die Figuren blieben letztlich für mich an der Oberfläche hängen, das ganze fühlte sich parabelhaft an und eher weniger „menschlich“, obwohl die Geschichte eine gute Prämisse mit einem starken inneren Konflikt gehabt hätte. Schade.
Comments 3
Ich hatte den Film vor zwei Monaten auf dem Fantasy-Filmfest in Hamburg gesehen und bin mit einem sehr positiven Gefühl aus dem Kino gekommen. Natürlich hätte das alles auch ein wenig dichter erzählt werden können, aber dafür hat mich der melancholische Tonfall des Films entschädigt.
(ACHTUNG SPOILER) Die schmerzhafte Erkenntnis des ausrangierten Klons, ein solcher zu sein und die Realisierung, dass alle Menschen die er bisher für seine Familie hielt nur künstliche Erinnerungen sind wurde sehr gut eingefangen. Gegen Ende wurde es ein wenig redundant und es war auch nicht wirklich neu, wenn man „Blade Runner“ kennt, aber bei der Szene in der Sam Rockwell „nach Hause“ telefoniert und erfährt, dass „seine“ Frau schon lange tot und die Tochter von der er nur Baby-Fotos kennt erwachsen ist, habe ich schon kräftig schlucken müssen.
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Ich finde ja eben auch, dass diese Klon-Sache ein tolles – weil existenzielles – Thema ist. Aber bei mir ist diese existenzielle Verwirrung des Protagonisten schlichtweg nicht angekommen. Das wundert mich ein wenig, denn die Ingredienzien wären da gewesen. Vielleicht war es dem Filmemacher so wichtig die Botschaft zu vermitteln, dass ich dadurch durchs Parabelhafte nicht durchgedrungen bin zum Menschlichen? Und wenn man die Kritiken anschaut, hat es vielen ja auch gefallen. Nur mir eben letztlich nicht so ganz.
Hmmm, vielleicht war das Thema wirklich ein wenig zu ausgestellt. Als ich den Trailer gesehen hatte, dachte ich noch es ginge um einen Mann, der in seiner Isolation Probleme mit seiner Realitätswahrnehmung bekommt wie es in einer solchen Situation nur zu wahrscheinlich wäre.
Der Twist zur Klon-Situation kommt dann aber schon ziemlich früh und es wirkte schon ein bisschen so, als wäre das ganze Mond-Setting nur die bequeme Ausrede des Autors dafür warum sein Protagonist nicht schon früher erkannt hat was Sache ist.
Aber das zweite große Plus des Films war für mich Sam Rockwell hat der seit „Confessions of a dangerous mind“ einen extra dicken Stein im Brett hat. Ein Film in dem er gleich doppelt auftritt konnte bei daher nur gewinnen. ;-)