ich habe mich nie für den bachmannpreis begeistert, überhaupt bin ich ungebildet was gegenwartsliteratur betrifft und es vergehen monate in denen ich nichts außer viele berufsbedingte drehbücher und internetartikel lese. immerhin bin ich neugierig und schaue in die videos der bisher drangekommenen autorInnen hinein. ich kann mich aber nicht auf die texte konzentrieren weil ich die ganze zeit über das sprechen nachdenken muss. ob es da geheimabsprachen gibt zum beispiel, die da lauten: sprich so unbetont und neutral wie möglich. setze pausen an stellen wo sie unnatürlich wirken. keine tempiwechsel. und so fort.
ich würde das wirklich gerne verstehen, kann mich aber nur in vermutungen ergehen. vielleicht sind viele autorInnen menschen die per se nicht gern vor publikum lesen, und schon gar nicht um die wette (überhaupt: „wettlesen“ – wtf?). und vielleicht herrscht ja eine angst dass man in die unterhaltungsecke gedrängt würde wenn man zu lebendig liest. und vielleicht sollten die eigenen texte schlichtweg besser von fremden menschen interpretiert werden. und vielleicht tut das diesen textsorten andererseits gut wenn man sie genauso vorliest wie hier.
und dann das reden der expertInnen über die texte die über den autor, die autorin oft sprechen als säße er oder sie nicht da.
ich habe keine ahnung von dem ganzen, aber diese bachmannpreissache ist für mich eine große merkwürdigkeit.