Viennale’11: ELDFJALL

Ich habe ja so eine Vorliebe für Skandinavien. Und für die Filme die von dort kommen genauso. Nur bekommt man die leider hier bei uns so selten zu sehen. Deswegen nutze ich jede Gelegenheit sie im Kino zu erwischen, und mein privater Abschlussfilm der diesjährigen Viennale wird der isländische Film ELDFJALL. Das heißt „Vulkan“ sagt mir das Programmheft.

Aber um einen Vulkan geht es wenn dann eher metaphorisch. Wir lernen Hannes kennen. Er war 37 Jahre lang Schulwart und geht jetzt in Pension. Daheim ist er grantig, man merkt: Er fühlt sich nicht wohl in seiner Haut, weiß nicht wohin mit sich. Das spüren auch seine Frau und seine Kinder. Hannes kämpft gegen die Leere in sich bis er sich einen Ruck gibt und sich zu ändern beginnt. Und genau dann macht das Schicksal was es will (und das ist überhaupt nicht das was er will).

Der Film wirkt einerseits sehr „klein“, weil die Geschichte so simpel ist. Und gleichzeitig ist er emotional so groß wie er nur sein kann. Ich kippe völlig in die Geschichte hinein, ich leide mit, und das obwohl der Film so wortkarg ist. Aber die Bilder die der Regisseur Rúnar Rúnarsson anstelle vieler Worte findet treffen den Punkt immer wieder so genau dass ich nicht auskann.

Dramaturgisch lässt sich das auch ein wenig dadurch erklären dass es genug gut platzierte Echoszenen gibt, die zwar den Plot nicht vorantreiben aber einen die Emotion der Figur ganz genau erfassen lassen ohne aufdringlich und kitschig zu werden. Es ist eifach nur berührend und traurig und schön und sehr wahrhaftig. Randbemerkung: In der Beschreibung steht dass das ein Debütfilm ist. Da freue ich mich jetzt schon auf alles was von dem Regisseur noch kommen wird.

MELANCHOLIA und DRIVE haben mir mit ihrer Wucht den Atem geraubt. ELDFJALL hat mich am Ende zum Weinen gebracht. Und dafür bin ich sehr dankbar.

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