Viennale’11: ALPIS

Mein vierter Film bei der heurigen Viennale und schon wieder ein guter. Ich werde langsam skeptisch. Allerdings ist meine Filmauswahl zugegebenermaßen wenig progressiv und tendiert in Richtung Festivalblockbuster, da hätten mich totale Nieten auch irgendwie überrascht.

ALPIS ist ein griechischer Film, und er ist merkwürdig und ein wenig spröde, und vor allem ist dieser Film intelligent. Er spielt mit dem Zuseher indem er einen vor Rätsel stellt. Die Antworten auf die Fragen kommen peu à peu mit gutem dramaturgischem Timing.

Und während ich noch nachdenke wie in dem Film meine Antwort auf die eine Frage mit den anderen die er aufwirft eigentlich zusammenhängt und ob das jetzt wohl so oder so ist, variiert die Erzählung die große Frage welche Rolle wir in unserem eigenen Leben einnehmen dermaßen gekonnt weiter, dass ich in einem Strudel von Spiel und Ernst hineingezogen werde und am Ende verstört und irritiert aus dem Kino ins Licht der Welt trete. Aber nichts ist mir lieber als mich von so einem Film am Sonntagmorgen verstören und irritieren zu lassen.

Dass mich das festivalaffine griechische Gegenwartskino irritieren kann weiß ich schon von ATTENBERG, wobei ich zugeben muss dass mir der Festivalhype da nicht so ganz eingeleuchtet hatte – ich konnte damit viel weniger anfangen als mit ALPIS.

Einen interessanten Einblick in die momentane Situation der griechischen Film“förderung“ (die im Grunde nicht mehr vorhanden zu sein scheint) gibt übrigens dieses Celluloid-Interview mit dem ALPIS-Regisseur Yorgos Lanthimos:

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