In dem argentinischen Film CASTRO sind alle andauernd am Rennen. Castro läuft davon, und zwar vor Samuel, den Castros Ex-Frau Rebecca angeheuert hat (warum auch immer), und auch seine Freundin Cecilia ist hinter ihm her, die Helfer von Samuel auch, und später dann noch andere Leute.
Der Film hat starke dynamische Momente, die die Absurdität des Alltags aufdecken und in Bewegung übersetzen. Aber letztlich bin ich persönlich nicht wirklich in diesen Film hineingekommen. Die starke Inszenierung und Choreografie, die sich bis zur staccatohaften Aussprache der sich wiederholenden Dialogzeilen ging, haben dem Film für mich etwas sehr Artifizielles verliehen, und ich habe mich immer wieder dabei ertappt, dass ich mir das ganze gern woanders ansehen würde – nämlich lieber auf einer Bühne, als modernes Tanztheaterstück zum Beispiel. Oder wennschon auf Film, dann als Kurzfilm, denn das Prinzip der Körperlichkeit und Dynamik hatte sich für mich bald erschöpft, und es gab auch nicht genug nachvollziehbaren Plot, der mir persönlich dann im weiteren Verlauf noch etwas Neues eröffnet hätte.