Nachdem es mich mit Schnupfen nie länger als zwei Tage im Bett hält, war ich heute Abend zweimal im Kino. Zuerst gab es Coming Soon, einen Abend für Merv Bloch. Er war mit seiner Firma Rosebud ein sehr erfolgreicher Trailer- und Teaserfabrikant und arbeitete unter anderem viel mit Woody Allen. Es wurden eine Menge Trailer gezeigt, angefangen mit Footloose über Goldfinger bis Freitag der 13. und diverse weitere Trailer aus den 1970er und 80er Jahren.
Was ich an der Viennale ja sehr mag, ist dass es Q&A’s mit Leuten gibt, die man sonst nicht zu sehen bekommt. Dass bei einem Festival die RegisseurInnen der aktuellen Filme zu Wort kommen weiß man, aber wenn Menschen von Früher zu erzählen beginnen, ist das etwas Besonderes. Dementsprechend launig war die Stimmung als Merv Bloch Anekdoten aus seiner aktiven Trailerzeit erzählte. Dann wurde es noch launiger, denn Lenny Cohen kam dazu (ihm ist gerade eine Retrospektive gewidmet), der über seine TV Serie Blue Light erzählte, aus der dann eine 23minütige Episode vorgespielt wurde, für die Merv Bloch das Drehbuch geschrieben hatte. Die Handlung war seltsam, es ging um einen Nazijungen im von deutschen besetzten Oslo, den der Agentenheld David March Moral beibringt, indem er sein Leben verschont. Es machte Spaß, die beiden Herren amüsierten sich ebenso wie das Publikum, und dann gingen alle belustigt nach Hause.