Nochmals: SOCIAL NETWORK

Irgendwas ist mit SOCIAL NETWORK, dass dieser Film immer wieder zu mir zurückfindet. Aktuell in diesem Artikel. Dort gibt es ein Interview mit Aaron Sorkin, in dem er über die Recherche und Entstehung des Drehbuchs berichtet.

Auf die Frage wie er zu dem Projekt kam, meinte er, dass er ein Konzept(!) für ein Buch über den Facebookgründer Mark Zuckerberg in die Hände bekam, zu lesen begann und nach Seite drei sofort zusagte:

…it was because it’s set against this very modern backdrop of this very modern profession that I didn’t know very much about at all. It was a classic story of friendship, loyalty, betrayal, power, jealousy and class: things that Shakespeare and Chayefsky wrote about yet none of those guys was available so I have it.

Allein das ist schon spannend: Die Fähigkeit den emotionalen Kern der Geschichte zu erkennen, wenn man durch die moderne Oberfläche  in die Erzählung hinein schaut.

Und über die unterschiedlichen ZEitebenen, die durch die Gerichtsverhandlungen bestimmt werden und dadurch ermöglichen drei Perspektiven auf dieselbe Sache zu zeigen:

I really like courtroom dramas that begin with you being convinced of somebody’s guilt or innocence, and you change your mind several times along the way. So I thought: I’ll use these two depositions as the pillars to tell the story. I wish I would have arrived at those ideas quicker. It took me a long time to get there. Other writers, better writers, understand immediately that that’s how you’re supposed to do that. So it just takes me a while to get there.

Und so weiter. Es ist wirklich lesenswert. Wer noch mehr über Aaron Sorkin und seinen Prozess des Schreibens erfahren will sollte außerdem diesen Artikel lesen.

Das beste daran ist aber, dass am Anfang des Artikels ein Link ist über den man sich das Drehbuch in all seiner 164 Seiten langen Schönheit herunterladen kann. Ich habe gerade nur mal den Anfang überflogen und mich gleich festgelesen. Es ist wirklich spannend wie viele Regeln in dem Buch gebrochen werden, angefangen von dem im Grunde wenig symathischen Antihelden als Protagonisten über seitenlange Dialogszenen ohne große Aktionen, wilde Zeitsprünge und so weiter. Das funktioniert natürlich aber nur weil Aaron Sorkin seine Werkzeuge absolut im Griff hat und noch dazu genug Ideen und Kreativität um aus nervigen Typen und langweiligen Aktionen (wie: in Computerbildschirme starren, Gerichtsverhanldungen in Sitzungsräumen etc.) komplexe und interessante Charaktere und Situationen zu machen, die das Ausmaß einer griechischen Tragödie erreichen. Wirklich lesenswert.

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