„dass ich kein geld habe macht mich auch zu keiner besseren schauspielerin“, meint s., als ich sie zum ersten mal nach acht jahren wieder treffe. ich nicke. und freue mich, dass mir da eine gegenüber sitzt, die anpackt, nach lösungen sucht und sich nicht scheut auszusprechen, dass es ihr besser geht, seit sie nicht mehr am angeblich künstlerisch wertvollen finanziellen existenzminimum vergetiert. dass sie seiten an sich entdeckt hat, die sie vorher nicht kannt – im positiven sinn. dass ihr dieser brotjob viel input für die künstlerische arbeit gibt. dass sie ihre kleinen schuldenhaufen, die sie während und nach der theaterzeit angehäuft hatte, abbezahlt hat. dass sie nach wie vor künstlerisch arbeitet, indem sie hörspiele macht und in einer band singt. dass sie so eine neugierde hat auf alles. und mir erscheint das alles sehr rund und ich freue mich.
wir verstehen uns auf anhieb wieder, als wären die acht jahre nicht vergangen, obwohl sich bei uns beiden so viel verändert hat, aber interessanterweise in dieselbe richtung. eigentlich sollten wir etwas zusammen machen, meint s. dann noch. ja, finde ich auch.