Kurzfilm-Challenge: Red Bull 12 to 12

Der Energydrinkhersteller mit dem Stier im Logo hat einen Kurzfilmwettbewerb ausgeschrieben. RED BULL 12 to 12 ist eine Kurzfilm-Challenge, bei der man, analog zu den Instant-Film-Wettbewerben nur wenige Stunden Zeit hat, um einen kompletten Film zu realisieren. Aber weil bei Red Bull anscheinend alles immer ein bisschen spektakulärer sein muss, hat man hier nicht 48 oder 36 Stunden Zeit, sondern bloß 12 (korr.) 24 Stunden.

Wenn ich das richtig sehe, läuft die Bewerbung in zwei Stufen: Voraussetzung ist, dass man FilmstudentIn in Deutschland oder Österreich ist. Man füllt das Formular aus (Achtung, die Deadline ist der 31.10.2013!), und die Jury wählt 15 FilmemacherInnen/Teams aus, die dann im November in Berlin zur Challenge antreten. Dort wird dann ein/e GewinnerIn gekürt. So sieht das GewinnerInnenteam vom letzten Jahr aus:

Red Bull 12 to 12 GewinnerInnenteam von 2012, © Thomas Dietze.

 

Gute Sache, finde ich, denn man kann 5000,- € für den nächsten Film gewinnen (naja, das ist nicht das große Geld, aber „besser als in die hohle Hand gespuckt“, wie meine Mutter sagen würde) und praktsicherweise einen 12monatigen Zugang zur Adobe Creative Cloud.

Aber Moment, da fällt mir was auf: Interessant, die Jury besteht ausschließlich aus Männern (laut Homepage Matthias Schweighöfer, Christof Wahl, Gregor Bloéb, Oliver Berben und Steffen Wink – alles verdiente Menschen in ihrem Fach, keine Frage). Und obwohl das GewinnerInnenteam von 2012 laut Foto zwei Frau im Team hat, sehe ich im Marketingvideo fast ausschließlich Männer bei der Arbeit.

Bevor jetzt der übliche Shitstorm über mich hereinbricht: Ich bin überzeugt, dass das unabsichtlich passiert ist. Aber gerade das zeigt wieder mal sehr schön, wie es mit der Sichtbarkeit von Frauen in Filmberufen aussieht. Es gibt sie, aber ich finde sie viel zu selten in der ersten Reihe.

Und weil ich hier in meinem Blog Hausrecht habe, fordere ich hiermit einfach mal alle FilmstudentINNEN in Deutschland und Österreich auf, sich zu bewerben; eure männlichen Kollegen werden es nämlich ohnehin tun. Liebe Filmstudentinnen: Allein, im Team – egal. Seid laut, drängt euch vor und zeigt was ihr könnt. Und scheisst drauf, dass ihr euch dann vielleicht im ersten Moment egoistisch fühlt (ich weiß, wovon ich spreche, aber das liegt bloß an der Erziehung). In unserem Business hilft laut sein und vorne stehen nämlich ungemein weiter.

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