Kreatives Schreiben: Weekend Writing #81

Heute ist Welttag des Buches. Und den zelebrieren wir natürlich, indem wir lesen, so wie die Mädchen auf dem Foto von Ruth Orkin. Und jetzt seid ihr dran: Falls ihr etwas schreiben wollt, das andere oder einfach nur ihr selbst lesen können, lasst euch doch eine Geschichte dazu einfallen!

Für alle, die zum ersten Mal dabei sind: Es geht darum, dass ich hier immer am Wochenende ein Foto als Schreibinspiration für eine kurze Geschichte poste. Ob ihr euch dabei an die „Regeln“ haltet, die unter dem Bild stehen, oder nicht, ist völlig euch überlassen. Es gibt auch nichts zu gewinnen, außer der Freude am Schreiben. Wenn ihr wollt, könnt ihr dann eure Texte einfach hier in den Kommentaren posten, gerne auch anonym. Ihr könnt sie aber auch einfach nur für euch in ein Notizbuch schreiben. Ich freue mich übrigens nicht nur, wenn ihr mitmacht, sondern auch wenn ihr es (im Netz) weitererzählt. Je mehr Menschen mitmachen, desto besser!

Foto: Ruth Orkin

Foto: Ruth Orkin

Hier kommt die Anleitung:

  1. Stell dir einen Timer (Küchenuhr, Handywecker…) auf 5 Minuten. Bereit?
  2. Schau dir das Foto 5 Minuten lang genau an. Die Menschen, die Körperhaltung, die Gegenstände. Was ist im Zentrum, was bzw. wer im Hinter- oder Vordergrund? Entdecke die Details, studiere die Gesichtsausdrücke. Was könnte die Geschichte zum Foto sein?
    Pling! Die 5 Minuten sind um.
  3. Stelle jetzt den Timer auf 15 Minuten. Los gehts mit dem Schreiben!
  4. Schreibe eine kurze Geschichte. Da die Zeit begrenzt ist, eignen sich Momentaufnahmen, Vignetten, Augenblicke, Kurzgeschichten, Gedankenströme besser als lange, epische, romanhafte Ansätze. Und denk nicht zu lange nach! Es geht hier weniger um den Kopf als um die Intuition.
  5. Pling! Fertig.

Achtung: Es geht hier nicht um Perfektion, sondern um den Spaß am Schreiben. Deshalb halte ich mich nach den 15 Minuten auch nur sehr kurz mit dem Umschreiben auf. Wenn ich selbst mitmache, korrigiere ich einige Formulierungen, für die mir ad hoc beim Durchlesen doch etwas besseres einfällt, aber im Großen und Ganzen lasse ich die Geschichten so, wie sie beim ersten Wurf entstehen und stelle sie eher „roh“ ins Blog oder lege sie in meine Textschublade.

Euch fällt nichts ein? Hier einige Fragen, die eurer Fantasie auf die Sprünge helfen können:

  • In welcher Beziehung stehen die Personen zueinander?
  • Wer hat das Foto gemacht, in welcher Beziehung steht die Person zu denen auf dem Foto?
  • Erzählt jemand etwas über die Personen auf dem Bild, oder ist eine Person vom Foto der Erzähler?
  • Wer ist die Hauptfigur, wie heißt er/sie, welchen Background hat er/sie?
  • Welche Erwartungen haben die Personen, was hoffen sie, was befürchten sie? Was sind ihre Lebensträume und Ziele? Was haben sie bereits erlebt?
  • Was ist der Konflikt, das Dilemma, das die Person gerade hat?
  • Was ist vor der Aufnahme passiert, und was passiert, nachdem der Auslöser gedrückt wurde?
  • Was oder wer steht außerhalb des Bildausschnitts?
  • Wie ist die Stimmung der Personen? Ändert sie sich in der kurzen Geschichte?
  • Wie riecht es, ist es warm oder kalt? Friert die Person, ist ihr heiß?

Wenn ihr eure Geschichte im Internet (z.B. auf eurem Blog) postet, hinterlasst doch den Link hier in den Kommentaren. oder kopiert den Text in den Kommentar, gerne auch unter einem Pseudonym. Ich freue mich natürlich auch, wenn ihr diesen Artikel auf Facebook und Twitter teilt – es wäre schön, wenn so viele wie möglich mitmachen und diese Form des Weekend Writing ein Fixpunkt im kreativen Internet wird. Aber das überlasse ich der Zukunft. Jetzt geht es los – viel Spaß beim Schreiben!

Für alle WienerInnen: Ich gehe einmal im Monat zu einem Creative Writing Abend bei Barbara Stieff, wo wir uns im informellen Rahmen zum Schreiben treffen. Dabei steht das Ausprobieren und der spielerische Umgang mit Sprache im Mittelpunkt. Also kein Druck, es geht um den Spaß und den Prozess des Schreibens, wie bei dieser Übung. Wer mitmachen möchte, schreibt mir einfach eine Mail, ich leite es dann an Barbara weiter.

Für alle, die die Challenge im Internet teilen wollen: Unser Hashtag lautet #weekendwriting. Er wird bereits von AutorInnen im Netz benutzt, da passt unsere Übung gut dazu.

 

Euch gefällt, was ich hier auf meinem Blog poste? Das freut mich! Ihr könnt gerne mal hier im Blog einen Kommentar hinterlassen, oder mir ein paar freundliche Worte per E-Mail schicken. Außerdem freue ich mich auch sehr über ein Buch von meinem Wunschzettel. Das kann ich dann alles lesen, wenn einmal einer dieser Momente um die Ecke kommt, in denen meine Motivation und Inspiration kurz Pause machen. Danke euch fürs Lesen und Mitreden und Dasein! <3

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  1. Auszüge aus dem mittlerweile nicht mehr zugänglichen Wikipedia-Artikel über Thomas McBurrington:

    Thomas Robert McBurrington (* 6. Juli 1899, † 23. Oktober 1962) war US-amerikanischer Unternehmer, Medienfachmann, Psychologe sowie Entdecker und Proponent der umstrittenen sublimen Neuro-Mikrostrukturierung. McBurrington gilt als einer der innovativsten und kontroversiellsten Wegbereiter des modernen Marketings des frühen 20. Jahrhunderts und hat durch seine Forschung auf dem Gebiet der Verhaltensbeeinflussung die noch heute anhaltende Diskussion über ethische Grenzen unterschwelliger Gedankenmanipulationen gestartet (siehe Abschnitt „Kontroverse“ unten).
    […]

    Kontroverse um sublime Neuro-Mikrostrukturierung

    Ende der 1940er sorgte McBurrington für einen wissenschaftlichen, politischen und gesellschaftlichen Aufschrei in einem noch nie zuvor erlebten Maß. McBurrington hat im Zuge seiner Tätigkeit als Medienfachmann und Psychologe herausgefunden, wie man das menschliche Gehirn mit Hilfe unterschwelliger Anweisungen in Texten und Bildern auf solche Art umstrukturieren kann, dass beliebige Informationen ohne weiteres Zutun des Betroffenen direkt in den Erinnerungs- und Handlungsbereich des Gehirns aufgenommen werden. Dieses als sublime Neuro-Mikrostrukturierung (SNMS) bekannt gewordene Verfahren erprobte und demonstrierte McBurrington 1949 das erste Mal – an Kindern. Dazu veröffentlichte er auf eigene Kosten 3 Bände eines Comics, der SNMS-Botschaften enthielt, welche die Leser unterschwellig dazu bringen sollte, Freunde und Bekannte zum Kauf der Comics zu bewegen. Da Kinder ganz besonders gut auf SNMS-Botschaften ansprechen, waren Comics die ideale Basis für McBurringtons Erstversuch. Es war ein durchschlagender Erfolg: Innerhalb von nur 2 Wochen konnten mehr als 300.000 Exemplare des Comics abgesetzt werden. In einzelnen Städten hatten rund 99% aller Kinder und Jugendlichen von 8 bis 16 Jahren zumindest einen Band des McBurrington Comics gelesen (Bild). Dieses Experiment gilt bis heute noch als einer der erfolgreichsten Marketing-Coups und ist aufgrund der neu entdeckten Verbreitungs-Methodik in ethisch-wissenschaftliches Neuland vorgedrungen.

    Konsequenzen

    Die Nutzung von SNMS erlebte in den folgenden Jahren einen enormen Aufschwung. Doch in Folge dessen kam es auch zu einem rasanten Anwachsen von Missbrauchsfällen bis hin zum Mercury-Zwischenfall 1956 der den Tod von rund 34.000 Menschen zur Folge hatte. Erst jetzt erkannte man die immense Gefahr für die Menschheit die von SNMS ausging. Im Jahr 1957 wurde daraufhin der Einsatz von SNMS-Botschaften in den USA verboten und schwere Strafen bei Zuwiderhandeln verhängt. Im Juni 1959 beschlossen die Mitgliedsstaaten der UNO bei einer Vollversammlung einstimmig, die Verwendung von SNMS zu ächten. Sämtliche damit zusammenhängende Informationen wurden zur Verschlusssache erklärt und alle bestehenden Forschungsergebnisse diesbezüglich unter staatliche Verwaltung und Geheimhaltung gestellt. Manche Staaten gingen sogar noch einen Schritt weiter und verbannten Thomas McBurrington aus öffentlich verfügbaren Informationsquellen (Bibliotheken, Internet, etc.) und sorgen für eine Unterdrückung sämtlicher Informationen ihn betreffend. Dies ist auch der Grund warum heutzutage kaum noch bekannt ist wer McBurrington war und in einigen Ländern der Wikipedia-Artikel zu Thomas McBurrington nicht auffindbar ist.

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