Kennt ihr das? Man sitzt vor einem Treatment, wird es bald bei einer Förderinstitution oder einem Wettbewerb einreichen und man muss ein Genre auf das Deckblatt schreiben. Was folgt sind meistens ratlose und verzweifelte Gesichter bei ProduzentIn, AutorIn und mir, weil nichts so recht passen will.
„Sortenreine“ Genres wie harte Thriller oder lupenreine Komödien lese ich in diesen Breiten sehr selten. In der letzten Zeit sind es eher oft ganz spezielle Mischformen aus leicht komödiantischen Stoffen mit ernstem Hintergrund und durchaus tiefgehenden Figuren und Konflikten. Nur die Situationen in die die Charaktere geraten sind eben immer wieder lustig oder skurril. Wie zum Teufel soll man das jetzt nur nennen?
Mir fällt dazu immer wieder der Begriff „Dramedy“ ein, aber trotz jahrelanger Etablierung dieses Genres durch amerikanische Fernsehserien merke ich dass viele damit nichts anfangen können. Geht also nicht. Ich habe dann mal die Bezeichunung „Tragikkomödie“ in meinem Kopf durchgespielt, aber das Wort „Tragik“ ist eigentlich immer viel zu stark für diese Stoffe, damit assoziiere ich einen viel zu dramatischen Tonfall.
Neulich habe ich ein Wort gelesen, das ich selbst noch nicht kannte: Seriocomedy. Das scheint exakt das zu sein was ich oben beschrieben habe. Hier gibt es einen Artikel über den Aufstieg und Fall dieses Genres im amerikanischen Kino. Aber ich befürchte es ist hier noch unbekannter als das Wort „Dramedy“.
Irgendwie schwierig. Was macht denn ihr in so einem Fall?