diverses

auf dem etikett im asia supermarkt steht „erfahrener seetang“, und ich denke nach. gibt es beim seetang vielleicht altersstufen, wie bei käse oder whiskey? oder gibt es bestimmte gerichte, für die man auf keinen fall zu jungen seetang verwenden sollte? ich lese die anderen sprachen auf dem etikett, und da steht „seasoned seaweed“. achso. da hat wohl doch nur die googleübersetzung das falsche wort gewählt.

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der kamerarucksackverkäufer ist übelgelaunt, besserwisserisch und behandelt sein lehrmädchen nicht gerade freundlich. nachdem ich bezahlt habe wünscht er mir devot grinsend ein schönes wochenende. menschen sind merkwürdig.

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aus dem gemeindebau gegenüber wird die straße mit u2 beschallt. „i still haven’t found what i’m looking for“ läuft gerade im loop. ich suche ja auch etwas, das ich bisher noch nicht gefunden habe: eine schallisolierte wohnung.

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ich stolpere in der nacht bei der recherche für ein filmprojekt völlig unzusammenhängend über einen artikel zum amoklauf in winnenden und lese mich fest. eine traumaexpertin spricht über die rückkehr zum tatort. dass das bei manchen augenzeugen zwanghaft wird. offenbar versucht die psyche durch diese rückkehr die hoffnung auf einen alternativen, besseren ausgang der tat herzustellen.

„Die Psyche versucht, durch die Wiederholung einen anderen Ausgang zu konstruieren.“ Trauma-Sucht nennt sie das. Wie bei Frauen, die immer wieder zu dem zurückgehen, der sie schlug. (*)

dieser gedanke hängt mir nach. ich habe mir schon oft die frage gestellt, wieso das so schwierig ist mit dem sich loslösen von bestimmten dingen. warum ich immer wieder über menschen lese, die zu beziehungstätern zurückkehren. die hoffnung auf einen besseren ausgang also. das ist eine interessante erkenntnis. und jedenfalls gut zu wissen.

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