Kreatives Schreiben: Weekend Writing 15

Das ist die letzte Weekend Writing Challenge im Jahr 2014, deswegen hole ich schon mal den Champagner heraus! Und wenn ihr wollt, könnt ihr diesmal euren Text ja dem Motto „Zurück in die Zukunft“ widmen und eure Figuren ein wenig zurück und/oder voraus blicken lassen.

So, und für alle, die zum ersten Mal mitmachen: Es geht darum, dass ich hier immer am Samstag ein Foto als Inspiration für eine kurze Geschichte poste. Meine eigene Story stelle ich am Sonntag hier ins Blog, eure könnt ihr hier in den Kommentaren posten, gerne auch anonym. Ich freue mich übrigens nicht nur, wenn ihr mitmacht, sondern auch wenn ihr es (im Netz) weitererzählt. Je mehr Menschen mitmachen, umso besser!

Weekend15_Champagne

Hier kommt die Anleitung:

  1. Stell dir einen Timer (Küchenuhr, Handywecker…) auf 5 Minuten. Bereit?
  2. Schau dir das Foto 5 Minuten lang genau an. Die Menschen, die Körperhaltung, die Gegenstände. Was ist im Zentrum, was bzw. wer im Hinter- oder Vordergrund? Entdecke die Details, studiere die Gesichtsausdrücke. Was könnte die Geschichte zum Foto sein?
    Pling! Die 5 Minuten sind um.
  3. Stelle jetzt den Timer auf 15 Minuten. Los gehts mit dem Schreiben!
  4. Schreibe eine kurze Geschichte. Da die Zeit begrenzt ist, eignen sich Momentaufnahmen, Vignetten, Augenblicke, Kurzgeschichten, Gedankenströme besser als lange, epische, romanhafte Ansätze. Und denk nicht zu lange nach! Es geht hier weniger um den Kopf als um die Intuition.
  5. Pling! Fertig.

Achtung: Es geht hier nicht um Perfektion, sondern um den Spaß am Schreiben. Deshalb halte ich mich nach den 15 Minuten auch nur sehr kurz mit dem Umschreiben auf. Ich korrigiere Formulierungen, für die mir ad hoc  beim Durchlesen doch etwas besseres einfällt, aber im Großen und Ganzen lasse ich die Geschichten so, wie sie beim ersten Wurf entstehen und stelle sie eher „roh“ ins Blog.

Euch fällt nichts ein? Hier einige Fragen, die deiner Fantasie auf die Sprünge helfen können:

  • In welcher Beziehung stehen die Personen zueinander?
  • Wer hat das Foto gemacht, in welcher Beziehung steht die Person zu denen auf dem Foto?
  • Erzählt jemand etwas über die Personen auf dem Bild, oder ist eine Person vom Foto der Erzähler?
  • Wer ist die Hauptfigur, wie heißt er/sie, welchen Background hat er/sie?
  • Welche Erwartungen haben die Personen, was hoffen sie, was befürchten sie? Was sind ihre Lebensträume und Ziele? Was haben sie bereits erlebt?
  • Was ist der Konflikt, das Dilemma, das die Person gerade hat?
  • Was ist vor der Aufnahme passiert, und was passiert, nachdem der Auslöser gedrückt wurde?
  • Was oder wer steht außerhalb des Bildausschnitts?
  • Wie ist die Stimmung der Personen? Ändert sie sich in der kurzen Geschichte?
  • Wie riecht es, ist es warm oder kalt? Friert die Person, ist ihr heiß?

Wenn ihr eure Geschichte im Internet (z.B. auf eurem blog) postet, hinterlasst doch den Link hier in den Kommentaren. oder kopiert den Text in den Kommentar, gerne auch unter einem Pseudonym. Ich freue mich natürlich auch, wenn ihr diesen Artikel auf Facebook und Twitter teilt – es wäre schön, wenn so viele wie möglich mitmachen und diese Form des Weekend Writing ein Fixpunkt im kreativen Internet wird. Aber das überlasse ich der Zukunft. Jetzt geht es los – viel Spaß beim Schreiben!

Für alle WienerInnen: Ich gehe einmal im Monat zu einem Creative Writing Abend bei Barbara Stieff, wo wir uns im informellen Rahmen zum Schreiben treffen. Dabei steht das Ausprobieren und der spielerische Umgang mit Sprache im Mittelpunkt. Also kein Druck, es geht um den Spaß und den Prozess des Schreibens, wie bei dieser Übung. Wer mitmachen möchte, schreibt mir einfach eine Mail, ich leite es dann an Barbara weiter.

Unser Hashtag lautet #weekendwriting. Er wird bereits von AutorInnen im Netz benutzt, da passt unsere Übung gut dazu.

Comments 1

  1. schon wieder ein alkoholbild.

    ich will keinen text schreiben, der sich auf ein alkoholbild bezieht. das ist meine persönliche sichtweise, ich finde (übermässiges, andauerndes) trinken abstossend. wir haben zum glück auch die 60er & 70er überwunden, in denen noch komplett unreflektiert mit dem thema umgegangen wurde, und es vollkommen legitim war, nicht-konsumierende der durchwegs anerkannten volksdroge als aussenseiter abzustempeln.

    ich finde es auch nicht lustig, auf heutigen fotos teenager zu sehen, die am besten gleich korn aus der flasche trinken. vielleicht ist das in der situation passend, aber die botschaft, die gesendet wird, finde ich fatal: feiern ohne alkohol geht garnicht, am besten in massen und das ist alles ok, weil eh alle drüber lachen und es alle lustig finden.

    es ist auch nicht „vollkommen ok“, sich selbst freiwillig in soziale situationen zu bringen, die ohne alkohol oder andere drogen nicht bewältigbar sind. man könnte auch das eigene verhalten in die hand nehmen, und sich solchen situationen entziehen und bewusst lebbare alternativen schaffen, bei denen es nicht notwendig ist, sich selbst in einen anderen zustand zu versetzen, um das rundherum zu ertragen.

    wie man an der länge des textes diesmal sieht, fällt es mir wirklich schwer, meine gedanken dazu in worte zu fassen, weil das ohne emotionen sehr schwierig für mich ist.

    natürlich trinke ich selbst hie und da alkohol, und produziere auch manches mal einen ordentlichen hangover.

    ich bin gegen die gesellschaftliche akzeptanz von drogenkonsum, nur um diese selbe gesellschaft aushalten zu können.

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