viennale XXI

anger me ist eine dokumentation über den amerikanischen filmemacher kenneth anger. und der ist sehr redselig. nicht nur im film, sondern auch beim publikumsgespräch. bereitwillig erzählt er, dass im film nichts privates vorkäme, weil er manisch-depressiv sei, und da wäre er gerade in einer neutralen phase gewesen und hätte viel über seine arbeit und nichts privates erzählt. der film ist …

viennale XX

le dernier des fous ist noch ein merkwürdiger französischer film. der 11jährige martin lebt in einer familie von verrückten und sucht am ende erlösung durch drastische mittel. dabei wandert der film zwischen groteske und drama, und der schluss kippt ins absurde. sehr seltsam, das alles. zu seltsam als dass mir dazu ad hoc viel einfallen könnte.

viennale XIX

half nelson ist der typische teenager-und-lehrer-film: schwierige schülerin, lehrer schafft es, zu ihr einen kontakt aufzubauen, und am ende lernen beide voneinander. nur ist es hier so, dass der lehrer ein ernsthaftes drogenproblem hat, und es eigentlich die schülerin ist, die ihm hilft, und weniger umgekehrt. leider entwickelt der film aber durch die typische independentkinosprache etliche längen. bloß weil man …

viennale XVIII

ça brûle ist ein merkwürdiger film über ein teenagermädchen, das sich in eine amouröse fantasie zu einem älteren mann hinein steigert, die am ende beide umbringt. am anfang reitet sie viel und ungestüm auf einem pferd, gegen ende sieht man sie in einer lodernden, außer kontrolle geratenen feuersbrunst, die sie selbst verursacht hat. etwas viel symbolik für meinen geschmack. das …

viennale XVII

(trotz viennale-ende hier noch die restlichen filme) der heurige überraschungsfilm war eine persönliche hommage des festivalleiters hans hurch an danièle huillet, die zu beginn des festivals verstarb und wohl eine sehr wichtige person in herrn hurchs leben war. wegen hochgradigem stress entschied ich mich nach einer halben stunde zu gehen, obwohl sicilia! endlich eine bildungslücke geschlossen hätte. ich war aber …

hallo, zielgruppe?

auf der apple-seite alle möglichen trailer angesehen. let’s go to prison wirbt am anfang mit dem slogan „from the studio that brought you brokeback mountain„. und dann sieht man den trailer für eine gefängniskomödie.

viennale XVI

ab morgen wird sich alles ändern, teil 2 ist ein kurzfilmprogramm, das die debütfilme (bzw. filmhochschulabschlussfilme) bekannter österreichischer filmemacher zeigt. johannes fabrick schreibt mit mama eine hommage an seine mutter, und vor allem an deren jugendträume ein hollywoodstar zu werden. bevor sie hausfrau und mutter wurde und ihren traum begrub, weil es ohnehin keine revuefilme mehr gab. sehr einfühlsam und …

viennale XV

ich muss unumwunden zugeben: bin ein fan von andres veiel. seine filme (blackbox brd, die spielwütigen) sind sehr genau, und sie handeln von menschen. veiel hat immer einen respektvollen blick. er verurteilt nicht, ist aber auch nicht so distanziert und objektiv, dass es einen kalt lassen würde. wie auch immer er das macht – es funktioniert. der kick ist kein …

viennale XIV

„das war ja wohl wirklich unnötig“, meint i., als wir aus dem kino kommen. und ich finde, dass sie sehr recht hat. man muss nicht aus jeder idee einen kinofilm machen. (old joy muss man eigentlich nicht sehen. man könnte nämlich die quintessenz auch in einer kurzgeschichte, oder noch besser: in einem weblogeintrag zusammenfassen.)

viennale XIII

nue propriété ist ein sehr gutes kammerspiel (oder doch eher eine griechische tragödie) über die symbiotische beziehung einer mutter zu ihren zwei erwachsenen zwillingssöhnen, die immer noch bei ihr wohnen. die söhne sind gleichzeitig kinder und männer und spielen ehemann/vaterersatz, aber doch meistens kinder. am ende kommt es zur katastrophe, bei der alle beteiligten (hoffentlich) auf sich selbst zurückgeworfen werden. …