von daheim nach hause

beginne im zug ein weihnachtsgeschenk zu lesen. deine juliet hat im original den offensichtlich besseren titel, nämlich the guernsey literary and potato peel pie society, und es ist eigentlich eines der bücher vor denen ich mich ein wenig fürchte. zu oft sind sie schlecht geschrieben, strotzen vor öden (frauen)figuren und üben sich in gemeinplätzen. ich habe es mir trotzdem auf verdacht hin gewünscht, weil ich die prämisse irgendwie gut fand.

aber jetzt: ich sitze im zug und was ich da lese ist intelligent, gut geschrieben und bringt mich zum lachen. die protagonistin ist kein dummchen das männer anhimmelt sondern eine kluge und schlagfertige frau die was im hirn und im herz hat und noch dazu formulieren kann (es ist ein briefroman). die dramaturgie lässt ebenfalls nicht zu wünschen übrig, zumindest soweit ich das nach 100 seiten beurteilen kann. ich will jedenfalls sofort mit der hauptfigur auf einen kaffee gehen, und das ist ein gutes zeichen. außerdem passt das buch zu meiner stimmung. und zu mir. und überhaupt.

schade dass die autorin verstarb bevor sie ihren erfolg (new york times bestsellerliste etc.pp.) miterleben und ein weiteres buch schreiben konnte. ich hätte es sofort gekauft.

(der ehrwürdigen faz gings offenbar ähnlich.)

p.s.: habe noch einige zeit darüber nachgedacht wie das möglich wäre in unserer großstadtwelt, zu unserer zeit einen briefroman zu erfinden. also jetzt nichts mit e-mail oder so, sondern echte handgeschriebene briefe. bin ständig auf sackgassen gestoßen, aber ich werde weiter darüber nachdenken. (der roman spielt 1946, da ging das noch.)

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