Viennale’12: FILME VON KURDWIN AYUB

Ich gestehe, dass ich die Arbeiten von Kurdwin Ayub bisher nicht kannte. Dafür hatte ich gestern die Chance, gleich mehrere Kurzfilme von ihr zu sehen. Und während ich da manchmal kurz zwischen den Bilder  etwas ganz Großes gespürt habe (u.a. über Rollenklischees und Erwartungen und das Spiel mit der Naivität, besonders hängengeblieben ist mir dabei der Film mit dem Brautkleid), so muss ich doch zugeben, dass sich mir einiges nicht erschlossen hat, vor allem die Familienurlaubsvideos, bei denen ich zwar auch etwas erahnen konnte, aber offenbar für mich nicht genug. Deswegen kann ich hier auch gar nicht so viel dazu schreiben.

Aber über eine Sache will ich noch berichten: Beim Publikumsgespräch war die erste Frage der Moderatorin die, dass einige Arbeiten ja Teil einer Reihe sind, die von der Künstlerin „Vaginale“ genannt wird, und die Frage wäre nun, ob bzw. wie diese sexuelle Referenz auf eine feministische Haltung verweisen würde. Woraufhin Kurdwin Ayub meint, dass sie oft zum Diagonale Filmfestival fährt, und dort bekommt man ja immer diese roten Notizbücher, auf denen ganz groß „Diagonale“ draufsteht, und sie zeichnet dann immer darauf herum, so dass dort „Anale“ steht, oder „Kurdwinale“, oder eben auch „Vaginale“. Und letzteres habe sie so lustig gefunden, dass es zum Reihentitel wurde. So klug hat sich schon lange keine/r mehr einer analytischen Feminismuszuweisung entzogen. Chapeau! (Leider musste ich dann gleich zum nächsten Film, aber wenn das Publikumsgespräch so weitergegangen ist, wäre ich sehr gern dabeigewesen.)

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