Viennale’08: Rock… and TV

Als Retrospektive kann man sich heuer im Filmmuseum alles über Los Angeles ansehen, kuratiert von Thom Andersen, der vor einigen Jahren die sehenswerte essayistische Dokumentation Los Angeles Plays Itself heraus brachte. Das Kurzfilmprogramm Rock… and TV beginnt mit Kustom Kar Kommandos von Kenneth Anger (fand ich schön, den endlich mal auf Film zu sehen, und nicht von irgendwelchen rauschenden Videokassetten abgespielt) und endet mit Musikvideos aus den 1980er Jahren, in denen Los Angeles gepriesen wird. Dazwischen finden spannende Dinge statt, zum Beispiel eine Kurzdokumentation über einen Radiomoderator – von George Lucas. Und Filme von Chris Burdon, die entweder Werbespots imitieren, oder einen Erlebnisaufsatz über einen missglückten Lastwagenkauf zum Inhalt haben. Und dann noch einige Musikvideos von den 1960ern bis hin zu den 80ern.

Abgesehen davon, dass ich solche Programme mag, vor allem die Kurzfilme der 1960er und 1970er, muss ich eine kurze Hymne auf das Filmmuseum anstimmen. Sobald ich in diesem perfekten Kinosaal sitze – der Raum ist eine Blackbox, die Sessel nicht zu bequem, aber auch nicht zu hart, der Saal ideal ansteigend, die Qualität der Kopien einwandfrei, die Dunkelheit ausreichend, das Publikum aufmerksam – fange ich sofort an,  das Filmemachen an sich anzuhimmeln.  Vor allem kurz bevor die Vorstellung beginnt, und der Saal dunkel ist, aber die Leinwand noch beleuchtet – ein reflektierendes Viereck in der schwarzen Box. Da hat man sich viel dabei gedacht, wie man das gestaltet hat. Gut, dass es so etwas gibt.

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