Viennale’08: Jerichow

Ich mochte Die Innere Sicherheit. Überhaupt mag ich die Klarheit in den Filmen von Christian Petzold. Und die Publikumsgespräche mit ihm, denn mich dünkt er ist ein ziemlich schlauer Mann. Aber habe ich Gespenster schon als bloßes Gedankenspiel, als filmische Etüde empfunden (irgendetwas fehlte mir zum richtigen Film), so hat mich bei Yella dieser plötzliche Gedankentwist am Ende gestört (Haha, alles ist ja ganz anders. Vielleicht.). Und leider muss ich gestehen, dass Nina Hoss nicht zu einen Lieblingsschauspielerinnen zählt, sie wirkt auf mich immer als wäre sie hinter einem Schleier verborgen und würde den Erdboden nicht berühren.

Jetzt also Jerichow, wieder mit Nina Hoss (jederzeit mit knallroten Lippen und wie immer ein  bisschen verhuscht) und Benno Führmann. Und  noch viel mehr kommt mir dieser Film wie ein gedankliches Planspiel vor, wie eine Denksportaufgabe. Trotz der klaren Bilder, trotz der klugen Musikauswahl. Ich hatte das Gefühl, da will mir einer was mit Nachdruck erklären, da wird mir was vorgeführt, damit ich was erkennen soll. Die einzige Figur, in die ich hineinschauen kann, ist der türkische Ehemann, grandios gespielt von Hilmi Sözer, und an ihm spiegelte sich für mich auch das Thema am stärksten wider: Wer spielt richtig, wer falsch, geht das mit dem Vertrauen überhaupt, und wenn ja wie. Der Rest des Films ließ mich merkwürdig kalt, er blieb im Kopf hängen und hat mich letztlich nicht erreicht.

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