Kreatives Schreiben: Weekend Writing 20

Zeit für die neue Weekend Writing Challenge! Und für eine kleine Feier, siehe Foto. Denn das ist die 20. Weekend Writing Challenge, wohoo! Auch wenn ich momentan wegen meines eigenen Buchprojekts nicht aktiv mitmache, lese ich eure Geschichten sehr gerne und schicke wieder mal ein riesiges „Dankeschön“ in die Runde. Eure Kreativität beeindruckt mich, ihr seid großartig, und ich freue mich über alle, die hier mitmachen, oder auch (erst mal) nur drüber nachdenken, mitzumachen. Ihr rockt!

So, für alle, die zum ersten Mal dabei sind: Es geht darum, dass ich hier immer am Samstag ein Foto als Inspiration für eine kurze Geschichte poste. Ihr könnt eure Texte einfach hier in den Kommentaren posten, gerne auch anonym. Ich freue mich übrigens nicht nur, wenn ihr mitmacht, sondern auch wenn ihr es (im Netz) weitererzählt. Je mehr Menschen mitmachen, umso besser!

Weekend20_Birthdaybunny

Hier kommt die Anleitung:

  1. Stell dir einen Timer (Küchenuhr, Handywecker…) auf 5 Minuten. Bereit?
  2. Schau dir das Foto 5 Minuten lang genau an. Die Menschen, die Körperhaltung, die Gegenstände. Was ist im Zentrum, was bzw. wer im Hinter- oder Vordergrund? Entdecke die Details, studiere die Gesichtsausdrücke. Was könnte die Geschichte zum Foto sein?
    Pling! Die 5 Minuten sind um.
  3. Stelle jetzt den Timer auf 15 Minuten. Los gehts mit dem Schreiben!
  4. Schreibe eine kurze Geschichte. Da die Zeit begrenzt ist, eignen sich Momentaufnahmen, Vignetten, Augenblicke, Kurzgeschichten, Gedankenströme besser als lange, epische, romanhafte Ansätze. Und denk nicht zu lange nach! Es geht hier weniger um den Kopf als um die Intuition.
  5. Pling! Fertig.

Achtung: Es geht hier nicht um Perfektion, sondern um den Spaß am Schreiben. Deshalb halte ich mich nach den 15 Minuten auch nur sehr kurz mit dem Umschreiben auf. Wenn ich selbst mitmache, korrigiere ich einige Formulierungen, für die mir ad hoc  beim Durchlesen doch etwas besseres einfällt, aber im Großen und Ganzen lasse ich die Geschichten so, wie sie beim ersten Wurf entstehen und stelle sie eher „roh“ ins Blog.

Euch fällt nichts ein? Hier einige Fragen, die deiner Fantasie auf die Sprünge helfen können:

  • In welcher Beziehung stehen die Personen zueinander?
  • Wer hat das Foto gemacht, in welcher Beziehung steht die Person zu denen auf dem Foto?
  • Erzählt jemand etwas über die Personen auf dem Bild, oder ist eine Person vom Foto der Erzähler?
  • Wer ist die Hauptfigur, wie heißt er/sie, welchen Background hat er/sie?
  • Welche Erwartungen haben die Personen, was hoffen sie, was befürchten sie? Was sind ihre Lebensträume und Ziele? Was haben sie bereits erlebt?
  • Was ist der Konflikt, das Dilemma, das die Person gerade hat?
  • Was ist vor der Aufnahme passiert, und was passiert, nachdem der Auslöser gedrückt wurde?
  • Was oder wer steht außerhalb des Bildausschnitts?
  • Wie ist die Stimmung der Personen? Ändert sie sich in der kurzen Geschichte?
  • Wie riecht es, ist es warm oder kalt? Friert die Person, ist ihr heiß?

Wenn ihr eure Geschichte im Internet (z.B. auf eurem blog) postet, hinterlasst doch den Link hier in den Kommentaren. oder kopiert den Text in den Kommentar, gerne auch unter einem Pseudonym. Ich freue mich natürlich auch, wenn ihr diesen Artikel auf Facebook und Twitter teilt – es wäre schön, wenn so viele wie möglich mitmachen und diese Form des Weekend Writing ein Fixpunkt im kreativen Internet wird. Aber das überlasse ich der Zukunft. Jetzt geht es los – viel Spaß beim Schreiben!

Für alle WienerInnen: Ich gehe einmal im Monat zu einem Creative Writing Abend bei Barbara Stieff, wo wir uns im informellen Rahmen zum Schreiben treffen. Dabei steht das Ausprobieren und der spielerische Umgang mit Sprache im Mittelpunkt. Also kein Druck, es geht um den Spaß und den Prozess des Schreibens, wie bei dieser Übung. Wer mitmachen möchte, schreibt mir einfach eine Mail, ich leite es dann an Barbara weiter.

Für alle, die die Challenge im Internet teilen wollen: Unser Hashtag lautet #weekendwriting. Er wird bereits von AutorInnen im Netz benutzt, da passt unsere Übung gut dazu.

Comments 2

  1. Cheeaster!
    Also, das ist ja wohl der bescheuertste Job, den ich jemals hatte, ich bin nur froh, dass mich hinter dieser Maske niemand erkennt, wenn das meine Mutter sehen könnte, im Grab würde sie sich umdrehen. Und diese Hitze unterm rosa Plastikkopf, unfassbar, mein Kopf ist sicher ganz rot und meine Haare total platt, Mist, die werde ich dann wieder neu aufdrehen müssen, mühsam ist das, und alles für ein paar Piepen. Ich kann’s kaum erwarten, dass die Ferien und dieser Mist hier wieder vorbei sind und ich zurück auf die Uni kann. Und alles nur wegen dieser Kittenheels. Ich mache mich zum Hasen wegen Kittenheels. Also, ich würde mich ja nie und nimmer mit solch einem geschmacklosen Plüschtier wie mir ablichten lassen, stilloser geht es doch wohl kaum, obwohl, was rege ich mich auf über Stil oder den Mangel daran, in meiner Position. Und wer ist schuld? Holly Golightly beziehungsweise Audrey „Rehauge“ Hepburn und ihre Pumps in Breakfast at Tiffany’s, ich meine, das war doch wohl klar, dass ich solche Schuhe haben mussss, was ich ja faszinierend finde, ist die Tatsache, dass diese Frauen die gleichen Farben tragen wie ich, und diese Hüte, oh my God, Stoffblumenkrepp auf dem Kopf, das ist fast beinahe so schlimm wie mein Kostüm, und ich hab‘ wenigstens einen triftigen Grund das zu tragen, die aber nicht. So sind wir also alle wunderschön Ton in Ton vereint an diesem Ostersonntag, die Welt ist ein zartrosa und pinkfarbenes Wattemeer, das in meinem Fall nach Schweiß riecht, da bekommt der Satz „Schönheit muss leiden“ doch gleich eine ganz neue, schmackhafte Bedeutung, und wenn Opa mit seinen zittrigen Fingern jetzt auch noch den Auslöser findet von seiner schnittigen Kleinkamera, dann sind alle erleichtert und ich kann die nächste Familie beglücken, n’est ce pas? Ich frage mich, was Onkel Frank da unter dem Tisch mit seiner Hand treibt, Brotkügelchen formen etwa? Irgendetwas stört mich aber doch an dieser wunderbaren Farbkomposition, little girl in Gelb fällt da entschieden aus dem Rahmen, deshalb hat man ihr wohl auch ihr, Mamas „Hut“ nachempfundenes, Miniaturblumenfeldexemplar abgenommen. Also, ich hätte da mehr auf eine einheitliche Farbgebung geachtet. Cheeaster!

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