Ken Burns über das Geschichtenerzählen

Ich muss zugeben dass ich nicht wusste wieso der Ken Burns Effekt in iMovie „Ken Burns Effekt“ heisst. Jetzt habe ich herausgefunden dass ein Dokumentarfilmer namens Ken Burns der Erste war, der dieses Effekt häufig in seinen Filmen verwendet hat. Ok, gut. Hier ist jetzt ein Video in dem er über das Geschichtenerzählen spricht.

Was macht also seiner Meinung nach eine gute Geschichte aus? Man muss das große Ganze betrachten. Sei es die Ironie des Schicksals dass jemand gerade einen großen Krieg gewonnen hat, dann ins Theater geht – und bei einem Anschlag erschossen wird. Oder die Scheinheiligkeit eines anderen, der die Freiheit und Gleichheit aller Menschen proklamiert während er 100 Sklaven besitzt. „Die guten haben immer ernsthafte Schwächen, und die Gegner wirken ziemlich überzeugend“ meint Ken Burns.

Das erinnert mich an einen Drehbuchautor der es geschafft hat ein Drehbuch über ein Internet Start-Up namens Facebook zu schreiben. Aaron Sorkin gelingt es über den Tellerrand der reinen Fakten hinauszusehen und hat eine Geschichte über die Sehnsucht nach Anerkennung und über Freundschaften, die durch Verrat zerbrechen, geschrieben. In seinem Kern – oder in seiner „emotionalen Wahrheit“, wie Ken Burns es ausdrücken würde, hat mich THE SOCIAL NETWORK an ein antikes griechisches Drama erinnert – große, universelle emotionale Themen und äußerst emotionale Wendepunkte und Dilemmas.

Ich mochte den Teil sehr, in dem Ken Burns über seine Dokumentation BASEBALL spricht. Denn dabei ging es überhaupt nicht über Sport:

„Ich habe einmal eien Film über Baseball gemacht, und es kam mir vor als gäbe es ein Dilemma für einen Rassisten – was sollte man über Jackie Robinson denken? Wenn man ein Brooklyn Dodgers Fan was und außerdem ein Rassist, was sollte man tun? Man könnte ganz aufhören sich für Baseball zu interessieren. Oder man konnte das Team wechseln. Oder man konnte – sich verändern.“

Ziemlich schlaue Sachen, die da in den 5 Minuten vorkommen.

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