Gedanken zu INCEPTION

Anscheinend habe ich hier nie etwas zu INCEPTION von den Christopher Nolan geschrieben. Sehr merkwürdig. Dann fasse ich also kurz zusammen:

Das was mich am meisten interessiert hätte fand kaum statt. Zugegeben, es wäre dann ein anderer Film geworden, einer ohne James Bond mäßige Stunts, vielleicht sogar ohne Agentenzeugs. Was mich interessiert hätte wäre nämlich die Geschichte einer Familie gewesen, die sich eine Traumwelt erschafft die so verführerisch ist, dass die Frau nicht mehr zurück in die Realität will. Der Mann greift zu einem – wie er glaubt sehr cleveren – Trick, der fatale Folgen hat: Die Frau bringt sich um. Oder war auch das nur ein Traum? Jedenfalls hätte mich das Personal Drama, die Liebesgeschichte interessiert. Aber die stand in dem Film leider nicht im Zentrum der Geschichte.

Und mich hat noch etwas irritiert: Warum hat das ganze Internet davon gesprochen wie wahnsinnig komplex dieser Film ist? Ich fand das ziemlich einfach: Vier Ebenen, eine in der anderen verschachtelt, mit jeweils potenzierter „Zeitverlangsamung“, und am Ende ein kleiner Twist durch einen vorgezogenen Schnitt, der verschiedene Interpretationsmöglichkeiten offen lässt. Das ist doch wirklich nicht so schwierig, oder? Vielleicht bin ich nach sechs Staffeln LOST auch durch nichts mehr zu erschüttern. Trotzdem gebe ich zu, dass ich diese Grafik zur Erläuterung der Ebenen schön finde.

inception

Interessant finde ich aber das Interview, das ich hier gefunden habe. Der eine Nolan Bruder (Jonathan) interviewt den anderen Bruder (den Regisseur und Autor Christopher). Dieser Link öffnet ein PDF mit einem Scan des ganzen Interviews. Es scheint aus dem Buch zu stammen, in dem das Shooting Script abgedruckt ist. Nehmt euch Zeit fürs Ausdrucken und Lesen, ich finde es lohnt sich.

Ach, und noch etwas: War ich die einzige, die von dem ständigen Soundteppich genervt war? Die Musik an sich fand ich sehr gut, und auch die diversen Videos und Artikel über die Entstehungsgeschichte. Aber mir war das im ganzen dann doch einfach zu viel.

Wie dem auch sei, hier hat jemand etwas Schlaues gemacht: Die vier Traumebenen wurden parallel montiert und im Zeitverhalten an die erste Ebene angepasst. Sehr faszinierend.

Was habt ihr eigentlich damals von INCEPTION gehalten?

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