Der Pitch – Die Figuren

Das klingt jetzt banal, aber: Ist klar, wer die Hauptfigur der Geschichte ist? Im Pitch muss man den Plot oft so komprimieren, dass diese banale Frage in der Kürze und Hitze des Gefechts oft schnell sehr relevant wird.

Im Pitch sollte eindeutig klar werden, wer die Hauptfigur ist, was diese Person (emotional) durch die Geschichte treibt, und – wichtig – weshalb es für mich interessant sein soll, dieser Figur zu folgen. Das heißt: Was erlebt die Figur, was machen diese Erlebisse mit ihr, und welche emotionale Geschichte erlebt sie (und ich mit ihr)?

Man muss im Pitch nicht zwingend Figurenbeschreibungen beifügen, denn die liest man ohnehin kaum und wenn erst nachdem man die Geschichte durchgelesen hat. Und im mündlichen Pitch gibt es das ja ohnehin nicht. Trotzdem ist es eine gute Übung, in einem Satz niederzuschreiben, was die Figur ausmacht. Und wie sie heißt und vor allem auch wie alt sie ist. Und für die Figuren eine Backstory parat zu haben ist auch nicht verkehrt.

Zu den Namen fällt mir noch etwas ein: Gerade bei sehr intellektuellen und künstlerischen Projekten fällt mir auf, dass die Figuren oft nur „Er“ und „Sie“ heißen, vor allem in Kurzfilmen. Intendiert wird damit oft eine Allgemeingültigkeit der Geschichte. Leider hat das aber meistens den gegenteiligen Effekt, denn fehlende Namen schaffen interessanterweise sehr viel Distanz. Diese Figuren scheinen oft keine echten Menschen zu sein, zu denen man eine emotionale Verbindung aufbauen kann. Ich rate daher immer, sich Namen zu überlegen, damit die abstrakten Figuren ein menschliches Gesicht bekommen.

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