Viennale’08: Hollywood Boulevard

Vorher noch ein Kurzfilm: The Life And Death Of 9413 – A Hollywood Extra. Ein expressiver Stummfilm von 1928, in dem ein hoffnungsvoller Jungschauspieler sein Glück in Hollywood versucht, nur um kurz darauf mit einer anonymen Nummer auf der Stirn zum Heer der schlecht ebzahlten Holylwoodstatisten zu gehören. Und die Nummer geht erst wieder weg, als er tot und im …

Viennale’08: Rock… and TV

Als Retrospektive kann man sich heuer im Filmmuseum alles über Los Angeles ansehen, kuratiert von Thom Andersen, der vor einigen Jahren die sehenswerte essayistische Dokumentation Los Angeles Plays Itself heraus brachte. Das Kurzfilmprogramm Rock… and TV beginnt mit Kustom Kar Kommandos von Kenneth Anger (fand ich schön, den endlich mal auf Film zu sehen, und nicht von irgendwelchen rauschenden Videokassetten …

Viennale’08: Loos ornamental

Letztes Jahr präsentierte Heinz Emigholz seine Dokumentation über die Häuser des Architekten Schindler, heuer die von Adolf Loos. Mit fast sturer Regelmäßigkeit schneidet er eine statische Einstellung hinter die andere, zuerst das Haus von außen, dann von innen, in chronologischer Reihenfolge. Irgendwann kippt man hinein, die oft seltsam schrägen Kameraeinstellungen bemerkt man nicht mehr, und man fließt so mit den …

Viennale’08: The Wrestler

Was für ein grandioser Film. Es stimmt einfach so viel. Mickey Rourke, der den alternden Wrestler Randy “The Ram” nicht nur spielt, sondern der er sicherlich in vielen Facetten schlichtweg selbst ist. Das dichte Drehbuch, ganz klassisch erzählt, die perfekte Tragödie letztlich. Die Kamera, immer ganz nah am Protagonisten, in den ersten 10 Minuten zum Beispiel hastet die Steadycam ihm …

Viennale’08: El cant des ocells

Karge Landschaften in schwarz-weiß, viel Wortlosigkeit, wenig Handlung. So kann man den spanischen Film El cant des ocells zusammenfassen. In die lange Stille hinein fallen manchmal einige durchaus sehr amüsante Aktionen, die ohne die Stille wahrscheinlich nicht zur Geltung kommen würden. Der Inhalt ist schnell erzählt. Die Heiligen Drei Könige suchen Joseph, Maria und das Jesuskind. Das ist manchmal nicht …

Viennale’08: Man On Wire

Wenn einer so aus reinem Vergnügen auf einem Seil tanzt, das illegal zwischen sehr, sehr hohen Gebäuden verspannt ist, dann finde ich persönlich ja, dass der das Schicksal über Gebühr herausfordert. Wenn ich diesen Menschen dann aber in der Dokumentation Man On Wire kennen lerne und seinen Enthusiasmus, seinen Traum verstehe, dann finde ich auch, dass der das einfach machen …

Viennale’08: Jerichow

Ich mochte Die Innere Sicherheit. Überhaupt mag ich die Klarheit in den Filmen von Christian Petzold. Und die Publikumsgespräche mit ihm, denn mich dünkt er ist ein ziemlich schlauer Mann. Aber habe ich Gespenster schon als bloßes Gedankenspiel, als filmische Etüde empfunden (irgendetwas fehlte mir zum richtigen Film), so hat mich bei Yella dieser plötzliche Gedankentwist am Ende gestört (Haha, …

Viennale’08: Cest pas moi, je le jurei

Ein zehnjähriger Junge in der Vorstadt, der autoaggressiv ist, stiehlt und lügt. Eltern, die im Streit Gegenstände durch das Zimmer werfen. Eine Mutter, die einfach nach Europa abahaut und den Vater mit den Kindern zurücklässt. Das Mädchen aus der Nachbarschaft, das den unbekannten Vater sucht und vom betrunkenen Onkel geschlagen wird. Dass daraus trotzdem ein berührender, schöner und vor allem …

Viennale ’08

Nachdem ich schon beinahe die Hoffnung aufgegeben hatte, überhaupt die Zeit zu haben, das Programm der Viennale genauer anzusehen, wurde jetzt doch noch was draus. Insgesamt scheint mir die Auswahl (wieder) sehr asien-, lateinamerika- und frakreichlastig zu sein (wo bleiben die Skandinavier, was ist mit dem Rest von Europa, und mit den USA, bitteschön?). Einige Filme, die ich unbedingt sehen …